PRIIPs – Finanzaufsichtsbehörden wollten “wie besser” und haben wie immer gemacht

Das Jahr 2018 ist im Sinne der Finanzregulierung durch MiFID II und PRIIPs bekannt geworden. Weil MiFID II "lediglich" ein großer Aufwand für Finanzinstitute war, hat PRIIPs manche Privatanleger direkt beeinträchtigt. Victor Chernomyrdin, der erste Premierminister der Russischen Föderation, ist für seine Aussagen bekannt: u.a. man wollte "wie besser" und machte wie immer. Leider trifft es die Finanzaufsicht (zu) häufig zu. Continue reading "PRIIPs – Finanzaufsichtsbehörden wollten “wie besser” und haben wie immer gemacht"

Finanzieller Analphabetismus ist auch unter “Profis” keine Ausnahme

Im vorigen Beitrag haben wir krassen Finanz-Analphabetismus in Deutschland erwähnt. Anscheinend herrscht er auch unter den "Profis". Vor kurzem war ich auf einem Kaminabend für "Profis aus Finanzbranche". Es wurde u.a. über Factoring  berichtet. Der Typ sagte, Factoring bringt ca. 3% im Monat, so was bringt er per annum? – hat er gefragt. 36% rief man im Chor aus dem Saal. Na ja, (1+0.03)^{12} = 1.43 aber dann ging es noch besser. Der Typ sprach über das Betrugsrisiko und meinte, die haben 3000 künstliche Intelligenz Algorithmen, welche helfen, die Betrugsfälle proaktiv zu entdecken. Dann habe ich zurückgefragt, ob ich richtig gehört habe: drei Tausend KI-Algorithmen. "Ja!", war die Antwort. Dann meinte ich, selbst wenn man jedes einfachste Regressionsverfahren als KI-Algorithmus zählt, hat man Logistische Regression, Support Vector Machines, Neuronale Netze und vielleicht noch  10 oder 20 Verfahrene, aber kaum 3000. Die Erklärung war, es geht um Verschiede Kennzahlen (also wollte er wohl sagen, 3000 Inputparameter, hat aber darauf bestanden, es geht um KI). Meine letzte Frage war: was macht man wenn die erste Tausend "ja" sagt, die Zweite aber "nein" und die Dritte gibt keine eindeutige Signale. Die Antwort war: es müssen alle 3000 das grüne Licht geben und selbst wenn ein davon auf Gelb steht, wird das Deal nicht gemacht. Nun, wahrscheinlich hatte der Typ zumindest Recht als er sagte, Betrugsrisiko sei ein wesentliches Risiko in Factoring.

JuniorDepot I – Eröffnung bei DeGiro – Basic oder Custody?

Finanzieller Analphabetismus in Deutschland ist – unserer Erfahrung nach - wirklich schrecklich. Leute wollen keine Steuererstattung beantragen (lassen), lehnen jegliche Alternativen zur Hausbank ab und zahlen (zu) hohen Zinsen, und so weiter und so fort. Heute aber berichten wir um einen erfreulichem Fall: einer von unseren Stammleser will für seine siebenjährige Tochter das Depot eröffnen und €100/mo. investieren, so dass die Mädle sich zur Volljährigkeit ein Auto leisten kann.
Da es ein wirklich vorbildliches Vorhaben ist, werden wir dieses Projekt während der nächsten 11 Jahre ausführlich erläutern. Wir fangen mit der Brokerwahl und die organisatorischen Nuancen an.
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DeGiro – Vorsicht vor Währungswechselkosten beim AutoFX

DeGiro ist wohl der günstigste Broker in Deutschland. Allerdings muss man auch bei DeGiro aufpassen. Handelt man auf US-Börsen (und viele [quasi]-kostenlosten ETF sind dort handelbar), fallen die Währungswechselgebühren an! Schlimm ist, dass die nicht explizit ausgewiesen werden! Continue reading "DeGiro – Vorsicht vor Währungswechselkosten beim AutoFX"

Zinsen gibt es: in der USA

In Deutschland gibt es seit Jahren keine [Anlage-]Zinsen. In EU-Raum bieten zwar die langfristigen Spanischen oder Italienischen Staatsanleihen ca. 3% Rendite an (und die Griechen versprechen sogar ca. 5%), ist diese Risikoprämie wohl nicht umsonst. Darüber hinaus gibt es nicht für jedes EU-Land entsprechenden Anleihen-ETF, auf jeden Fall nicht unter gebührenfreien ETFs von DeGiro.
Gleichzeitig bietet die USA langfristig fast 3% p.a. an und man kann mittels iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (ticker TLT) einfach (und durch DeGiro sogar gebührenfrei) investieren. Die Währungsrisiken betrachten wir bei jetzigem Dollarkurs eher als Währungschancen. Die von Fed angekündigte Zinserhöhung ist wohl schon im Kurs berücksichtigt.
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FinTech-Days Stuttgart – Schwabenland wacht auf

Baden-Württemberg (und insb. das Schwabenland) ist die reichste Region Deutschlands. Jedoch sind wir im Sinne von FinTech (noch) nicht führend. Dank Stuttgart Financial, Börse Stuttgart, L-Bank, VentureZphere und zahlreiche Sponsors und Teilnehmer holen wir nach. Continue reading "FinTech-Days Stuttgart – Schwabenland wacht auf"

Rauchen ist tödlich … und macht arm

Es ist generell bekannt, dass das Rauchen die Lebensjahre beraubt.  Ich zeige - anhand der Sterblichkeitsstatistik – wie viele. Weniger bewusst ist, wie viel Geld man mit Zigaretten verschwendet (oder besser zu sagen – verraucht). Mit diesem Geld könnte ein Raucher für sein Alter vorsorgen bzw. eine Immobilie finanzieren. Eine schwache Trost für diejenige, die das Rauchen nicht aufgeben können:  die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr gar keine Altersvorsorge braucht, ist viel höher als bei Nichtraucher.

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Häuslebau I – Grundstück finden und Finanzierung bekommen

Immobilien werden in Deutschland immer teurer und über mögliche Immobilienblase haben wir mehrmals vorgewarnt. Gleichzeitig wiesen wir darauf hin, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht (man wird davon wohl die Miete nicht bezahlen können). Eine Lösung gibt es aber und wir erklären diese.
Der Erwerb einer Immobilie ist längst nicht nur die Sache der Finanzierung bzw. Geldanlage.  Am 07.08.2017 habe ich den Kaufvertrag unterschrieben und berichte über die entstandenen Herausforderungen und zu beachtenden rechtlichen Aspekte.


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Lukas Spang (Junolyst) – neuer Warren Buffett oder nur Glückspilz?

Wir analysieren die Performance eines der populärsten Wikifolios "Chancen suchen und finden" von Junolyst (Lukas Spang, 25 Jahre alt).
Ein gewisses Stockpicking-Talent ist beim Herrn Spang vermutbar, jedoch ist die Performance seines Wikifolios im Wesentlichen durch den allgemeinen starken Bullentrend bestimmt. Hingegen ist seine Trading-Fähigkeit sehr mäßig, seine 2420 Tranksaktionen sind meistens Noise.
Wikifolio "Chancen suchen und finden" (aktuell ca. €9 Mio AUM) stoßt schon jetzt auf die Grenze der Skalierbarkeit. Viele Aktien in Portfolio sind schon überbewertet und bei allen davon ist die Streubesitz-Quote ziemlich niedrig. Das bedeutet: bei fallendem Markt wird dieses Wikifolio (mindestens) ebenso stark fallen, wie es jetzt (bei steigendem Markt) wächst!

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